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Pferd und Reiterin angefahren: 86-jähriger stellt sich Polizei 06.06.2024 / News
Die Begegnung von Auto und Pferd im Straßenverkehr ist risikobehaftet und erfordert von beiden Seiten Umsicht und Aufmerksamkeit. / Symbolfoto: Archiv/Fotolia
Nach einem Zusammenstoß zwischen PKW und Pferd hatte der Unfall-Lenker Fahrerflucht begangen. Nach einem Zeugenaufruf der Polizei stellte sich der 86-jährige nun der Polizei. Die Diskussion um verschärfte Tauglichkeits-Tests für SeniorInnen flammt nun wieder auf.
Wie die Polizeidirektion Ratzeburg in Schleswig-Holstein berichtete, war es Ende Mai in Neu-Lankau zu einem Verkehrsunfall zwischen Pferd und PKW gekommen: Gegen 16.10 Uhr wollten eine 13-jährige und eine 11-jährige auf ihren Pferden den Friweh überqueren, als es dabei aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Zusammenstoß zwischen einem Pkw und dem Pferd der 13-jährigen kam. Das Mädchen fiel vom Pferd, verletzte sich aber glücklicherweise nicht – das Pferd erlitt aber blutende Wunden an beiden Hinterbeinen. Anstatt anzuhalten und Hilfe zu leisten beging der PKW-Lenker Fahrerflucht, weshalb die Polizei Nusse Ermittlungen aufnahm und einen Zeugenaufruf veröffentlichte.
Dieser führte, wie nun bekannt wurde, rasch zum Erfolg: Aufgrund des Zeugenaufrufes stellte sich am 28. Mai 2024 der 86-jährige Unfallfahrer aus dem Nusser Umland bei der Polizeistation Nusse. Die Ermittlung zur Unfallursache dauern an. Die Polizei bedankt sich für die Unterstützung.
Fälle wie dieser sorgen regelmäßig dafür, dass die Diskussion um verpflichtende Fahrtauglichkeits-Tests für Seniorinnen und Senioren immer wieder aufflammt. In den Focus geriet das Thema in den letzten Monaten auch deshalb, weil die EU-Kommission vorgeschlagen hatte, im Zuge der Führerschein-Reform auch die Gültigkeitsdauer des Führerscheins für Senior:innen auf maximal fünf Jahre zu begrenzen – dies hätte die Möglichkeit eröffnet, bei der Erneuerung der Fahrerlaubnis entsprechende Gesundheits- bzw. Tauglichkeits-Tests vorzuschreiben. Diese Pläne stießen jedoch in etlichen EU-Ländern auf heftigen Widerstand – und fanden daher keine Mehrheit im Europäischen Parlament.
Stattdessen bleibt es weiter die Entscheidung der einzelnen Mitgliedsstaaten, ob sie verpflichtende regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen von AutofahrerInnen einführen wollen oder nicht. „Deutschland möchte solche Zwangsuntersuchungen nicht haben", stellte Verkehrsminister Volker Wissing jedenfalls klar. Auch seine Amtskollegin Leonore Gewessler sprach sich klar gegen verpflichtende Tauglichkeits-Checks aus – und setzt weiter auf die Eigenverantwortung und Selbsteinschätzung der Lenkerinnen und Lenker.
Einigen europäischen Ländern ist das aber dann doch zu wenig – sie haben bereits Beschränkungen bzw. medizinische Untersuchungen für ältere FahrzeuglenkerInnen eingeführt, um das Unfallrisiko zu minimieren. Das Nachrichtenportal tz.de hat kürzlich einige Beispiele ausgewählt: So muss man etwa in Spanien ab einem Ater von 65 Jahren den Führerschein alle fünf Jahre erneuern lassen, wobei auch eine medizinische Untersuchung der Fahrtüchtigkeit durchzuführen ist. In Dänemark müssen AutofahrerInnen ab dem 75. Lebensjahr ein ärztliches Attest beilegen, wenn sie den Führerschein verlängern lassen wollen. Ab 80 muss der Antrag jedes Jahr gestellt werden. In der Schweiz müssen AutofahrerInnen ab dem 70. Lebensjahr alle zwei Jahre zur ,vertrauensärztlichen Kontrolluntersuchung'. In Italien müssen Führerscheine ab einem Alter von 50 Jahren alle fünf Jahre erneuert werden, ab 70 Jahre alle drei Jahre, ab 80 Jahre alle zwei – ein medizinischer Check ist bei jeder Erneuerung verpflichtend vorgeschrieben.
KommentareBevor Sie selbst Beiträge posten können, müssen Sie sich anmelden...Weitere Artikel zu diesem Thema:26.10.2022 - Von PKW erfasst: Pferd und Reiterin bei Unfall getötet
Von PKW erfasst: Pferd und Reiterin bei Unfall getötet 26.10.2022 / News
Die 61-jährige Reiterin erlag trotz der Reanimationsversuche des Rettungsdienstes noch vor Ort ihren Verletzungen, auch das Pferd kam ums Leben. / Symbolfoto: Archiv
Im Landkreis Lüneburg kam es gestern Nachmittag zu einer furchtbaren Tragödie: Auf einem Ausritt wurden eine Reiterin und ihr Pferd auf einer Freilandstraße vom PKW eines 76-jährigen Mannes erfasst – für das Pferd und die Reiterin kam jede Hilfe zu spät.
Auf der Kreisstraße K4, zwischen Raven (Landkreis Lüneburg im Bundesland Niedersachsen) und Eyendorf, kam es gestern Nachmittag (25.10.2022) zu einem tödlichen Verkehrsunfall: Gegen 15:30 Uhr war ein 76-jähriger Mann mit seinem PKW von Raven in Richtung Eyendorf unterwegs. Etwa 300 Meter vor dem Ortseingang Eyendorf erfasste der Mann auf der Fahrbahn eine 61-jährige Reiterin mit ihrem Pferd. Pferd und Reiterin wurden durch die Wucht des Aufpralls einige Meter durch die Luft geschleudert und blieben am Fahrbahnrand liegen. Die 61-Jährige erlag trotz der Reanimationsversuche des Rettungsdienstes noch vor Ort ihren Verletzungen. Das Pferd verstarb durch den Aufprall ebenfalls. Der 76-jährige Pkw-Fahrer blieb äußerlich unverletzt. Er erlitt einen Schock.
Die K4 wurde für die Rettungsarbeiten und die Unfallaufnahme rund drei Stunden voll gesperrt. Ein Gutachter sicherte noch an der Unfallstelle erste Spuren, um den genauen Unfallhergang rekonstruieren zu können. Zu diesem Zweck wurde auch das Fahrzeug des Unfallverursachers sichergestellt. Ob die Frau bereits einen längeren Teil auf der Fahrbahn zurückgelegt hatte, oder erst kurz zuvor mit dem Pferd auf die Fahrbahn gelangt war, ist noch unbekannt. Die Ermittlungen dazu dauern an, so die Polizeiinspektion Harburg.
28.10.2022 - Reiterin und Pferd getötet: PKW-Lenker war wohl unaufmerksam
Reiterin und Pferd getötet: PKW-Lenker war wohl unaufmerksam 28.10.2022 / News
Für die Reiterin und ihr Pferd kam bei dem furchtbaren Unfall jede Hilfe zu spät ... / Symbolfoto: Archiv
Die Polizei hat neue Details zu jenem furchtbaren Verkehrsunfall bekanntgegeben, bei dem am Dienstag (25. Okt.) eine 61-jährige Reiterin und ihr Pferd getötet worden waren. Demnach soll Unaufmerksamkeit des 76-jährigen PKW-Lenkers die Ursache des tödlichen Aufpralls gewesen sein.
Über die neuen Ermittlungsergebnisse berichtet die ,Hamburger Morgenpost’ auf ihrer Website. Der tödliche Unfall hatte sich – wie auch ProPferd berichtete – am Dienstag (25. Okt. 2022) Nachmittag um ca. 15.30 Uhr auf der Kreisstraße K4 zwischen Raven und Eyendorf ereignet. Die 61-jährige Reiterin war mit ihrem Pferd vorschriftsmäßig am rechten Fahrbahn unterwegs, als es etwa 300 m vor dem Ortseingang Eyendorf zum Unglück kam: Pferd und Reiterin wurden vom nachfolgenden PKW eines 76-jährigen Lenkers offenkundig mit hoher Geschwindigkeit erfasst und durch die Wucht des Aufpralls einige Meter durch die Luft geschleudert. Die 61-Jährige erlag trotz der Reanimationsversuche des Rettungsdienstes noch vor Ort ihren Verletzungen. Das Pferd verstarb durch den Aufprall ebenfalls. Der 76-jährige Pkw-Fahrer blieb äußerlich unverletzt, erlitt jedoch einen Schock.
In einer ersten Medienmitteilung der Polizeiinspektion Harburg hieß es, dass es noch unklar wäre, ob die Frau bereits einen längeren Teil auf der Fahrbahn zurückgelegt hatte oder erst kurz zuvor mit dem Pferd auf die Fahrbahn gelangt war – ein wichtiger Punkt in den Ermittlungen, bei denen vor allem die Frage im Zentrum steht, wem konkret ein Verschulden an dem Unfall nachgewiesen werden kann und ob beispielsweise der PKW-Lenker den Aufprall hätte vermeiden können oder nicht.
Nach dem Bericht der ,Hamburger Morgenpost’ befand sich die Reiterin aber schon längere Zeit auf der Fahrbahn – war also nicht unvermittelt und unvorhersehbar auf die Fahrbahn getreten. Andere Autofahrer hätten die vorschriftsmäßig am rechten Fahrbahnrand reitende Frau sehr wohl bemerkt und diese auch ohne Probleme überholt. Die Polizei nimmt an, dass der Autofahrer schlicht unaufmerksam gewesen ist – ein Fehler, der zwei Leben ausgelöscht hat …
23.10.2016 - Nach Kollision mit PKW: Pferd und Reiterin schwer verletzt
Nach Kollision mit PKW: Pferd und Reiterin schwer verletzt 23.10.2016 / News
Verkehrsunfälle mit Pferden sind häufig besonders folgenschwer... / Symbolfoto: BHS
Zu einem folgenschweren Verkehrsunfall ist es am Samstag (22. Oktober) im burgenländischen Steinbrunn gekommen – eine Reiterin und ihr Pferd wurden nach der Kollission mit einem PKW schwer verletzt.
Wie die Landespolizeidirektion Burgenland mitteilte, ist es am 22. Oktober 2016 in Steinbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) zu einem dramatischen Unfall gekommen. Zwei Reiterinnen waren auf einem Ausritt im Ortsgebiet unterwegs, als eine 70-jährige Wienerin mit ihrem PKW gegen eines der beiden Pferde prallte. Durch den Zusammenstoß fiel die Reiterin – eine 37-jährige Frau aus Niederösterreich – auf die Fahrbahn und wurde dabei schwer verletzt.
Auch ihr Pferd, ein Wallach, zog sich bei dem Unfall Verletzungen unbestimmten Grades zu. Wie ORF Burgenland berichtet, wurde die Reiterin ins Krankenhaus Eisenstadt gebracht, das Pferd wurde von einem Tierarzt versorgt. Die zweite Reiterin und ihr Pferd blieben unverletzt. Zum aktuellen gesundheitlichen Zustand der verunglückten Reiterin und ihres Pferdes sind keine näheren Details bekannt.
Verkehrsunfälle mit Pferden sind oft besonders folgenschwer – das zeigen Statistiken der ,British Horse Society' (BHS), die im November 2010 eine Website startete, auf der Reiter und Pferdebesitzer Unfälle mit Pferden auf britischen Straßen melden konnten. Zwischen November 2010 und März 2016 wurden insgesamt mehr als 2.000 Unfälle gemeldet – bei denen 36 Menschen ums Leben kamen und 181 Pferde getötet oder so schwer verletzt wurden, daß sie eingeschläfert werden mussten. 75 % der Unfälle passierten, weil die Fahrzeuglenker an den Pferden zu knapp, also ohne ausreichenden Sicherheitsabstand, vorbeifuhren. Der Großteil Der Unfälle ereignete sich auf Gemeinde- oder Freilandstraßen in ländlichen Gebieten. Nahezu die Hälfte der Pferde, die in Unfälle verwickelt waren, waren im Straßenverkehr sehr erfahren und wurden zumindest einmal die Woche auf öffentlichen Straßen ausgeritten.
Basierend auf diesen besorgniserregenden Zahlen hat die ,British Horse Society' im März dieses Jahres eine Kampagne für mehr Sicherheit auf britischen Straßen („Road Safety Campaign") gestartet, die Fahrzeuglenker über das richtige Verhalten gegenüber Reitern, Pferden und Gespannen auf öffentlichen Straßen informieren möchte. Auch eine gesetzliche Neuregelung wird angestrebt – doch eine solche kann, so BHS-Direktor Lee Hackett, „lange Zeit in Anspruch nehmen. Darum bemühen wir uns, das Verhalten der Fahrzeuglenker jetzt und sofort zu ändern."
Gemeinsam mit Verkehrsexperten hat die BHS die wesentlichsten Grundregeln zusammengestellt, sobald man Pferde im Straßenverkehr wahrnimmt:
– Tempo auf ca. 20 km/h (ca. 15 mph) reduzieren
– Aufmerksamkeit erhöhen
– Handzeichen von Reitern (z. B. Tempo verlangsamen oder stehenbleiben) beachten
– mit großzügigem Seitenabstand passieren
– nicht zu knapp vor den Pferden wieder einordnen
– danach nur langsam beschleunigen und wieder Tempo aufnehmen
Auch ProPferd hat diesem wichtigen Thema bereits einen ausführlichen Artikel gewidmet – die Ausführungen von Dr. Reinhard Kaun kann man hier unter dem Titel „Richtiges Verhalten gegenüber Reitern & Gespannen im Straßenverkehr" nachlesen!
In diesem kurzen Informations-Video der ,British Horse Society' sind sämtliche empfehlenswerten Verhaltensregeln nochmals einprägsam dargestellt – unbedingt anschauen!
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